Cocooning in der Küche

Von Redaktion

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Einbauküchen waren einmal das Nonplusultra. Heutzutage wird zwar in der Küche immer noch hauptsächlich gekocht- Plaudern, gemeinsames Schnippeln oder sogar Selbstverwirklichung gibt es aber mindestens genauso oft. Die aktuellen Trends spiegeln diese Verschiebung. 

Quadratisch, praktisch, gut – der Werbespruch einer Schokolade galt lange auch für die Küchengestaltung. Vor allem Resopal als Oberflächenmaterial galt vielen als ein Muss in der Küche, war es doch leicht zu reinigen und flexibel zu gestalten. Trotzdem sah bald jede Küche der anderen ähnlich. In Zeiten der zunehmenden Individualisierung ändert sich das.

Schon 2009 hat Focus.de vom sogenannten Cocooning berichtet, also dem Zurückziehen in die eigenen vier Wände und der Fokussierung auf das gemütliche Einigeln. Nachdem man dabei auch hungrig werden kann, bleibt auch die Küche davon nicht verschont. Hier wird nicht nur gekocht, sondern auch geplaudert, an gemeinsamen Erlebnissen gearbeitet und die persönliche Vorstellung von der idealen Ernährung verfolgt. Entsprechend sind die Küchen von heute gestaltet.

Küche kaschieren

Was Fachleute als neue Wohnlichkeit bezeichnen, ist der Übergang von der funktionalen Küche zum Wohnraum. Dazu gehört etwa, dass sich hinter einer Schranktüre nicht nur Bücher, sondern auch Bouillon-Pulver verbergen kann. Das Verstecken von Geräten hinter Schiebetüren, das Kaschieren von Regalen – heute ganz normal. Früher machte die Köchin hinter sich die Türe zu, wenn sie keine Lust zum Abspülen hatte. Heute fließt alles ineinander, und alles wird gleich erledigt – vom leisen Geschirrspüler hinter edler Fassade. Auch Dunstabzugselemente spielen eine wichtige Rolle

Und wie merkt man diese Änderungen auf dem Immobilienmarkt? Ganz eindeutig, meint Frau Claudia Pichler , Expertin von BAR Bank Austria Immobilien: „Inzwischen legen viele Personen, die nach einem geeignetem Zuhause suchen, großen Wert auf die Küche. Sie soll idealerweise ein offener Raum sein, der fließend in das Wohnzimmer und auch manchmal ins Esszimmer übergeht. Viel Raum ist meistens gefragt. Dazu kommt von den Kunden häufig der Wunsch nach einer bereits eingebauten Kücheninsel. Bei Neubauten wird dieser Trend bereits in der Planung berücksichtigt.“ Besonders Kücheninseln hätten es den Wohnungssuchenden angetan: Nicht nur kann man hier so einiges verstauen, sie fungieren zudem sie als eine Art Bar, an der Familienmitglieder und Freunde gemeinsam Zeit verbringen können. Die Küche ist schließlich nach wie vor das Herz des Hauses.

Die Materialien in der Küche werden immer wichtiger – und damit ist nicht die Bio-Birne oder die glückliche Geiß vom Nachbarbauern gemeint. Holzdekore in hellen und dunklen Tönen, gerne auch in Erdfarben entsprechen der Rückbesinnung auf das geborgenheitsvermittelnde Zuhause und Küchen im Landhaus Look. Die Palette reicht von massiv, lackiert oder sägerau, bis zur glatten modernen Front. Oft wird auch Holz mit Glas kombiniert, um dem Landhausstil einen modernen Touch zu geben.

Griffe ade!

Viele moderne Küchenmöbel haben außerdem keine Griffe mehr, sondern setzen voll und ganz auf ein vollautomatisches System und arbeiten mit Greifraumprofilen und elektrischen Betätigungen. Greifraumprofile machen bei allen Schubkästen, Auszügen oder Drehtüren ein komfortables Hintergreifen der Front möglich. Und wer es elektrisch mag, tippt einfach auf die Lade, die sich dann gleichmäßig und sanft öffnet.

Es bleibt spannend zu beobachten welche Verbesserungen die neuen Küchentrends der nächsten Jahre mit sich bringen werden. Kühlschränke, die automatisch fehlende Lebensmittel nachbestellen und spezielle Küchengeräte, die mehrere Geräte in einem kombinieren werden bereits am Markt getestet. Vorreiter hier sind vor allem die asiatischen Länder.

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